DIE ERRICHTUNG DER NEUEN PFARRGEMEINDE SAINT-JEAN-BAPTISTE IN RECHÈVRES
Die Maristenpatres
Geschichte der Kirche von Rechèvres CIFS-2-Maristenpater René Closset
Die neue Pfarrgemeinde wurden der Gesellschaft Mariens, bekannt unter dem Namen Maristenpatres, anvertraut, die seit dem 19. Jahrhundert durch eine Niederlassung in Chartres vertreten war. Der erste Gemeindepfarrer war Pater Rabel, der 1903 die Priesterweihen erhalten hatte. Sein Stellvertreter war Pater René Closset (geboren am 11. Februar 1920, in Lothringen), der 1956 das Amt seines Vorgängers übernehmen wird.
Die provisorische Kirche
Die noch junge Pfarrgemeinde Saint-Jean-Baptiste von Rechèvres hat noch keine Kirche und kein Pfarrhaus.
Pater René Closset entdeckt eines Tages, bei einer Fahrradtour durch Stadt und Land, um Chartres herum, eine Holzbarackenkapelle mit einem Glockentürmchen und einem Kreuz, auf dem ehemaligen Militärterrain in der Gemeinde Le Coudray, wo sich ein Kriegsgefangenenlager für deutsche Soldaten befunden hatte.
Er erkundigt sich und erfährt, dass diese Kapelle mehr als 38 500 kriegsgefangenen Deutschen als Kirche gedient hatte und entdeckt die aussergewöhnliche Geschichte des Stacheldrahtseminars in Le Coudray, bei Chartres, das unter der Leitung des Regens Franz Stock gestanden hatte.
Die Friedenskirche
Die Geschichte der Kirche von Rechèvres CIFS-7-Die Kirche Saint-Jean-Baptiste – Die Friedenskirche
Die Chartrenser
Die Geschichte der Kirche von Rechèvres CIFS-6-Die Chartrenser und die Beziehungen zu Deutschland
Chartrenser, das ist der Name, den sich die ehmaligen Schüler und Theologiestudenten von Franz Stock gegeben haben, als sie sich in Erinnerung an ihre gemeinsame Zeit im Stacheldrahtseminar zu einem Freundeskreis zusammenschliessen.
Als die neue Kirche von Rechèvres am 21. September 1961 eingeweiht wird, sind rund 60 ehemalige Studenten von Franz Stock anwesend.
Die mehr als 600 Priester, die Franz Stock als Regens im sog. Stacheldrahtseminar bei Chartres, im Kriegsgefangenenlager von Le Coudray, zwischen 1945 und 1947 zu Theologen ausgebildet hatte, erwählen die neue Kirche von Rechèvres zu ihrer Kirche, weil an diesem Platz ihre ehemalige Holzkirche aus dem Kriegsgefangenlager gestanden hatte.
Die Chartrenser schenken der neuen Pfarrgemeinde den Hauptalter, den der Architekt Jean Rédréau gezeichnet hatte, sowie das Taufbecken aus Berchères-Steinen, dem gleichen Stein, mit dem im Mittelalter auch die Kathedrale erbaut worden war.
Der Bronzetabernakel mit zwei Kerzenleuchtern auf dem Sakramentsaltar, die Kerzenständer aus Bronze und blauem Dalle-Glas sowie das emaillierte Altarkreuz wurden ebenso von den Chartrensern gestiftet. Sie sind das Werk der Künstlerin Eva Moskopf-Horst, die mit einem der ehemaligen Theologiestudenten von Franz Stock verheiratet war.
15. Juni 1963 – Die Umbettung von Franz Stock von Paris nach Chartres
Die Geschichte der Kirche von Rechèvres CIFS-8-Die Umbettung von Franz Stock nach Chartres
Am 15. Juni 1963 wurde der Deutsch-Französische Freundschaftsvertrag unterzeichnet, der Franzosen und Deutsche, Seite an Seite, in der gleichen Bewunderung für diesen aussergewöhnlichen Vermittler zwischen zwei Völkern miteinander verbindet.