Am 15. Juni 1963 wurde Franz Stock von Paris nach Chartres umgebettet
Das Mosaik von Gabriel Loire in der Franz-Stock-Grabkapelle
Franz Stock und Gabriel Loire wurden im gleichen Jahr, 1904, geboren, und obwohl sie sich nie begegnet sind, verband sie viel Gemeinsames : Gabriel Loire hatte 1946, in Lèves, in der Nähe von Chartres, eine Glasmalereiwerkstatt gegründet, und stand in enger Beziehung zu Jean Rodhain dem späteren Begründer des katholischen Hilfswerks Secours Catholique.
Franz Stock sowie Gabriel Loire standen in freundschaftlicher Verbindung mit Abbé Georges Le Meur, Monseigneur Harscouët, dem damaligen Bischof von Chartres, und dem Domherrn André, seinem persönlichen Sekretär. Abbé Le Meur stand Franz Stock in seiner schwierigen Aufgabe als Regens des Stacheldrahtseminars in Chartres helfend zur Seite. Zusammen mit dem Maristenpater und Pfarrer der katholischen Gemeinde von Rechèvres, René Closset, erreicht Abbé Le Meur, dass das Grab von Franz Stock, das 1951, drei Jahre nach Franz Stocks Tod, in ein anonymes Massengrab umgelegt werden sollte, in die Kirche Saint-Jean-Baptiste von Rechèvres umgebettet wird.
1996 betraut Monseigneur Jacques Perrier, Bischof von Chartres, den Chartreser Glas-und Mosaikkünstler Gabriel Loire mit der Aufgabe, die Kapelle, in die das Grab von Franz Stock umgebettet worden war, künstlerisch auszugestalten. Die seit der Umbettung 1963 kahl gebliebenen Wände der Grabkapelle sollten in neuen, leuchtenden Farben erscheinen, „in den Farben der Hoffnung„, wie es in der Auftragsbeschreibung bestimmt wurde. Dieser Auftrag sollte die letzte künstlerische Geste von Gabriel Loire werden. Er verstirbt wenige Zeit nach Fertigstellung seines Entwurfes für das Mosaik, im Dezember 1996.
Das Dalle-Glas-Deckenfenster
Das von Gabriel Loire 1996 entworfene und 1998 durch die Werkstätten Loire ausgeführte Dalle-Glas-Deckenfenster sollte durch sein goldfarben leuchtendes Licht das nüchtern in schwarzen, grauen und weissen Glassteinchen komponierte Mosaik begleiten. Seine warmen und leuchtenden Farben tauchen in der Tat die Kapelle in eine die Auferstehung erweckende goldene Lichtatmosphäre.